Das richtige Objektiv ist das Wichtigste beim Fotografieren. Diese Aussage hört jeder, der mit dem Fotografieren anfängt. Und, was soll ich sagen? Das stimmt. Ich habe es auch nicht geglaubt, aber desto länger ich fotografierte, umso unzufriedener wurde ich mit einigen Objektiven.
Und nun?
Hier die gute Nachricht: Du musst nicht gleich ein Superobjektiv kaufen. Fang ruhig mit einem günstigeren an. So wirst du nach und nach sehen, welche Ansprüche du an das Objektiv hast. Es wäre doch schlecht, wenn du ein teures kaufst und dann später feststellst, dass du immer mit einem anderen fotografieren wirst.
Es gibt natürlich auch Kameras, bei denen du das Objektiv nicht wechseln kannst. In diesem Fall springe gleich zum Abschnitt: Auf was muss ich beim Objektiv achten?
Welche Arten von Objektiven gibt es?
Nicht jedes Objektiv eignet sich für deine Zwecke. Deshalb ist es wichtig, erst einmal nachzuschauen, was es für Arten von Objektiven es gibt. Zu den einzelnen Typen sage ich dir, für welchen Einsatzzweck sie sich vorwiegend eignen. Und los geht’s.
Das Kit-Objektiv
Wenn du eine Kamera kaufst, wird meist ein Objektiv mit angeboten.Das kostet meist nur einen kleinen Aufpreis und ist günstig. In der Regel handelt es sich um ein Standard-Zoom-Objektiv und ist für viele Fotosituationen geeignet. Das ist das sogenannte Kitobjektiv. Wenn du Fotoanfänger bist, solltest du das Kitobjektiv ruhig mit der Kamera zusammen kaufen und nutzen. Ausnahme, du weißt schon ziemlich genau, was und wie du fotografieren wirst. Und du hast auch noch ein wenig Geld übrig.
Doch Achtung: Gute Objektive sind teuer.
Zusammenfassung
- Günstig
- Deckt meist einen größeren Bereich ab (Zoom)
- Maximal mittlere Qualität
Das Zoom- und Reise – Objektiv
Das Zoom – Objektiv ist für den Fotoanfänger sehr gut geeignet. Du kannst bei dem Objektiv Dinge heranholen (zoomen) oder auch weitwinklig aufnehmen. Die meisten Objektive haben ein Brennweite von ungefähr 18mm bis hin zu 70mm.
Eine besondere Art ist das Super-Zoom-Objektiv. Es deckt einen wesentlich größeren Bereich ab. Damit kannst du die weit entfernten Dinge sehr nah heranholen, zoomen halt. Brennweiten von bis zu 250 mm sind keine Seltenheit. Doch das Ganze hat einen Nachteil. Meist leidet die Bildqualität und die Lichtstärke ist geringer. Es gibt auch gute Superzoom-Objektive, aber die sind extrem teuer.
Wenn du die Werte des Zooms vergleichst, achte darauf, dass die Angaben immer den optischen Zoom betreffen. Digital zoomen kannst du nachher immer noch in der Fotobearbeitung.
Zusammenfassung
- Günstig bis teuer. Es ist alles dabei
- Deckt meist einen größeren Bereich ab (Zoom)
- Festbrennweiten haben meist eine bessere Qualität
Das Weitwinkelobjektiv (10mm bis 35mm)
Das Weitwinkelobjektiv ist besonders gut für Landschaftsaufnahmen geeignet. Natürlich kannst du damit auch andere Motive aufnehmen. Bei dieser Art des Objektivs bekommst du eine ganze Menge Landschaft auf das Foto. Ist die Brennweite unter 24 mm, spricht man von einem Superweitwinkel.
Beim Weitwinkel kommt es oft zu Verzerrungen, bzw. krummen Linien, die du allerdings mit der Fotobearbeitung korrigieren kannst. Die Lichtstärke ist häufig nicht ganz so wichtig, da man Landschaften meist bei gutem Licht fotografiert. Bei Innenaufnahmen sieht das jedoch anders aus. Dort solltest du ein lichtstarkes Objektiv haben, um ohne Blitz zu fotografieren.
Zusammenfassung
- Gut geeignet für Landschafts- und Architekturfotografie
- Gut geeignet für Innenraum-Aufnahmen
- Verzerrungen können auftreten
- Für Portäts eher nicht geeignet
Das Makro-Objektiv (Festbrennweite 40mm bis 180mm)
Mit dem Makro-Objektiv lichtest du Dinge im Nahbereich ab und stellst sie formatfüllend dar. Blumen, Insekten und andere Motive. Das Makro-Objektiv ist eine Festbrennweite. Du kannst also nicht rein zoomen, sondern musst mit der Kamera nah an das Motiv heran gehen. Achte beim Objektiv darauf, dass der Abbildungsmaßstab mit 1:1 angegeben wird. Bei kleinen Motiven ist eine größere Brennweite sinnvoll. Makro-Objektive können recht teuer und auch schwer sein.
Zusammenfassung
- Gute Bildqualität
- Kleine Dinge formatfüllend aufnehmen
- Oftmals teuer und schwerer
Die Festbrennweite
Viele Fotograf:innen empfehlen ein Objektiv mit einer Festbrennweite. Das bedeutet, dass du nicht am Rädchen drehen kannst, sondern der Bildausschnitt gleich bleibt. Der Hauptgrund für diese Empfehlung ist, dass die Festbrennweite meist eine bessere Bildqualität und Lichtstärke aufweist. Der Nachteil ist, dass du nicht zoomen kannst. Du musst daher deinen Standpunkt ändern und dich bewegen, wenn du den Bildausschnitt umgestalten möchtest.
Festbrennweiten werden bevorzugt für Porträtaufnahmen genutzt. Ich nutze eine Festbrennweite meist dann, wenn ich weiß, was mich erwartet und was ich fotografieren werden. Fahre ich an einen unbekannten Ort und bin nicht sicher, was mich dort erwartet, nehme ich meist ein Zoom-Objektiv mit.
Auf was muss ich beim Objektiv achten?
Bildqualität
Ein Objektiv konstruieren ist eine aufwändige Sache. Und wenn etwas komplex in der Produktion ist, hat das unmittelbar Einfluss auf den Preis. Daher gilt leider folgender Satz: Je besser die Qualität ist, umso teurer wird das Objektiv.
Im Umkehrschluss heißt das allerdings nicht, ein hochpreisiges Objektiv hat eine super Qualität. Aber: wenn du ein billiges Objektiv kaufst, kannst du davon ausgehen, dass die Bildqualität eher schlechter ist.
Preis
Wir haben gesehen, dass der Preis stark von der Bauweise und der Bildqualität abhängt. Für den Anfang reicht sicherlich ein Objektiv der mittleren Qualität. Verzichte dabei auf extreme Brennweiten. Tipp: es gibt sehr gute günstige 50 mm Festbrennweiten.
Größe und Gewicht
Wenn du mit der Kamera viel unterwegs bist, ist auch die Größe und das Gewicht entscheidend. Man trägt nicht gerne mehrere Kilos durch die Gegend. Ich zumindest nicht. Die Art des Objektivs bestimmt oftmals auch die Spanne, in der sich das Gewicht der Objektive bewegt.
Lichtstärke und maximale Blendenöffnung
Neben der Bildqualität ist die Lichtstärke ein Punkt, der den Preis des Objektivs beeinflusst. Willst du bei gutem Licht fotografieren, ist die Lichtstärke für die Auswahl des Objektivs nicht ganz so wichtig.
Wenn du jedoch in Innenräumen ohne Blitz und bei schlechten Lichtverhältnissen fotografieren willst, achte auf eine gute Lichtstärke. Das gilt auch für einen größeren Zoom, da du hier mit kürzerer Belichtungszeit rechnen musst. Nutzt du hingegen ein Stativ, ist die Lichtstärke wiederum nicht ganz so wichtig.
Bildstabilisatoren
Wie der Name sagt, wird das Bild stabilisiert. Eine eventuelle Verwackelung wird reduziert. Natürlich nur in einem gewissen Ausmaß. Konkret hat das zur Folge, dass du bei einer längeren Belichtungszeit noch Fotos schießen kannst, die du ohne Bildstabilisator nicht machen könntest. Es sei denn, du fotografierst mit Stativ. Du solltest dann den Bildstabilisator ausschalten. In der Sportfotografie wird die Kamera bewegt und mitgezogen. Da kann der Bildstabilisator unter Umständen nachteilig sein. Bei vielen Kameras kann man ihn deaktivieren.
Hinweis: Die Bildstabilisatoren können sich in der Kamera oder dem Objektiv befinden.
Makroaufnahmen und Naheinstellgrenze
Für Makroaufnahmen musst du beim Objektiv auf die Naheinstellgrenze achten. Das sagt, wie nah du an das Motiv mit der Kamera herangehen kannst. Genauer gesagt: das ist der Mindestabstand zwischen Motiv und Sensor. Ob eine kurze oder eine längere Naheinstellgrenze für dich wichtig ist, hängt von der Art des Objektivs ab.
Kommentare
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